Die Klinik für Neurologie Hirslanden und das Zentrum für Multiple Sklerose der Bellevue Medical Group starten das Programm „Autologe hämatopoietische Stammzell-Transplantation bei Multipler Sklerose“.
Als eine der wenigen Kliniken in Europa eröffnet die Klinik für Neurologie Hirslanden zusammen mit der Bellevue Medical Group ein Programm zur Stammzell-Transplantation bei Patienten mit Multipler Sklerose.
Die autologe hämatopoetische Stammzell-Transplantation ist eine hochinnovative Therapie für aggressive Verläufe der Multiplen Sklerose, insbesondere bei Versagen hochwirksamer Therapien in Form von Durchbruchs-Schüben oder -MRI-Entzündungs-Aktivität.
Das Team vom Zentrum für Multiple Sklerose unter der Leitung von PD Dr. med. Ilijas Jelcic und Prof. Dr. med. Adam Czaplinski hat in Kooperation mit der Klinik für Hämatologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph Renner, das Stammzell-Transplantations-Programm für Multiple Sklerose (aHSCT-in-MS) in der Klinik für Neurologie Hirslanden etabliert und darf diese Krankenkassen-anerkannte Leistung bereits ab Januar 2024 anbieten.
Diagnose und Patientenauswahl: Nicht alle MS-Patienten kommen für eine autologe hämatopoietische Stammzell-Transplantation (aHSCT) in Frage. Dieses Verfahren wird normalerweise für Patienten mit aggressiver, rasch fortschreitender MS in Erwägung gezogen, bei denen herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirksam waren.
Stammzellsammlung: Bei der aHSCT werden zuerst Stammzellen aus dem Knochenmark mittels einer kleinen Chemotherapie mobilisiert und aus dem Blut des Patienten gesammelt und eingefroren. Diese autologen (vom Patienten selbst stammenden) Stammzellen dienen als Ausgangsmaterial für die spätere Transplantation.
Chemotherapie: Nach der Entnahme der Stammzellen durchläuft der Patient eine intensive Hochdosis-Chemotherapie, die das Immunsystem stark unterdrückt. Dies soll einen „Reset“ des überaktiven Immunsystems auslösen, das bei der MS die Nerven angreift.
Stammzelltransplantation: Die gesammelten Stammzellen werden dem Patienten nach der Chemotherapie als Infusion zurücktransplantiert. Aus diesen Zellen entsteht ein neues Repertoire an Immunzellen und damit ein neues Immunsystem.
Erholungsphase: Nach der Transplantation benötigt der Patient Zeit, um sich von den Auswirkungen der Behandlung zu erholen. Während dieser Zeit ist das Immunsystem stark geschwächt, und es können Komplikationen, vor allem Infektionen, auftreten.
Langfristige Überwachung: Nach der Stammzell-Transplantation wird der Patient langfristig über mehrere Jahre immer wieder überwacht, um den Erfolg der Behandlung zu beurteilen und mögliche Rückfälle oder Komplikationen zu identifizieren.
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