Die autonome Funktionsdiagnostik untersucht das vegetative Nervensystem, das unbewusst Körperfunktionen wie Herzschlag, Blutdruck, Atmung und Verdauung steuert. Mit speziellen Tests werden Störungen in der Balance zwischen Sympathikus (Stressaktivierung) und Parasympathikus (Erholung) erkannt.
Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems treten bei einer Vielzahl von neurologischen Erkrankungen auf, wie bei Schädel-Hirn-Trauma, Aufmerksamkeitsstörungen, Multiple Sklerose, Parkinson-Syndromen und Polyneuropathien. Typische Symptome sind u.a. sind Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, «brain fog», Fatigue, stressbedingte Beschwerden und orthostatische Probleme.
Die autonome Funktionsdiagnostik ergänzt die klinische neurologische Diagnostik, indem sie gezielt untersucht, ob Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems vorliegen, die belastungsinduzierte Symptome auslösen.
Die Testungen umfassen:
Bei festgestellten Funktionsstörungen kann ein gezieltes, personalisiertes Training helfen, die Symptome zu lindern und die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus zu verbessern. In unserem Labor bieten wir individuell abgestimmte Trainingsprogramme an, die auf den Ergebnissen der autonomen Funktionsdiagnostik basieren. Diese Massnahmen fördern die Stabilisierung von Kreislaufsystem und Herzfrequenz und tragen so zur Verbesserung der Symptome wie Schwindel, Fatigue und orthostatischer Probleme bei.
Im autonomen Labor analysieren wir die Regulationsmechanismen des autonomen Nervensystems unter verschiedenen Bedingungen. Dies umfasst die Untersuchung von Blutdruck- und Herzfrequenzveränderungen in folgenden Situationen:
Ablauf der Untersuchung
Herzratenvariabilitätstest
Messung in entspannter Liegeposition mit kontinuierlicher Überwachung der Kreislaufparameter.
Tests:
• Atemrhythmustest: Atmen in vorgegebenem Rhythmus.
• Valsalva-Manöver: Luftpressen durch ein spezielles Mundstück.
• Schnelles Aufstehen: Beobachtung der Kreislaufreaktion.
Handgrifftest
Überprüfung der autonomen Regulation unter statischer Belastung. Mit einem Handgriffgerät, welches so fest wie möglich gedrückt wird, wird für einige Minuten maximale Kraft aufgebracht, während Kreislaufparameter überwacht werden.
Fahrradergometertest
Analyse der Reaktion auf körperliche Belastung. Nach einer Ruhephase startet ein stufenweiser Belastungstest auf dem Fahrradergometer mit kontinuierlicher Überwachung. Der Test endet bei Belastungsgrenze oder Beschwerden, gefolgt von einer Erholungsphase.
Vorbereitung auf die Untersuchung
Um aussagekräftige Ergebnisse zu gewährleisten:
• Kein Koffein, Alkohol oder Energy-Drinks 24 Stunden vor der Untersuchung.
• Keine intensive körperliche Aktivität am Vortag.